DGB Index "Gute Arbeit"

Arbeiten unter Corona-Bedingungen

19.01.2022 | Ausweitung von Arbeit im Homeoffice, Tragen von Masken am Arbeitsplatz, konsequente Reduzierung von Kontakten: Die Corona-Pandemie hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Arbeitsleben. Welche Auswirkungen damit für Beschäftigte verbunden sind, zeigt der neue Report des DGB-Index Gute Arbeit.

Die Anforderungen an das Einhalten von Mindestabständen, die Reduzierung von persönlichen Kontakten, die Nutzung von Gesichtsmasken sowie die vermehrte Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice verändern die Arbeitsbedingungen in vielen Bereichen tiefgreifend. Das aber hat direkte negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Beschäftigten. Der DGB-Index Gute Arbeit Report zeigt das klar und deutlich. 


Rasanter Digitalisierungsschub
Deutlich wird durch die repräsentative DGB-Studie andererseits, dass Corona zu einem rasanten Digitalisierungsschub geführt hat: Knapp die Hälfte der Befragten berichtet von der Einführung neuer Software beziehungsweise von Apps, die drei Viertel von ihnen auf die Umstände der Pandemie zurückführen. 41 Prozent der Befragten haben im Befragungszeitrum zumindest gelegentlich im Homeoffice gearbeitet. Digitale Arbeit aber, auch das zeigen die Zahlen klar, geht oft mit einer hohen Arbeitsbelastung einher: Ein Drittel der Befragten mit Homeoffice gaben an, durch die Arbeit zu Hause stärker belastet zu sein.

Gefährdungsbeurteilung ist elementar
Zwar wurden Arbeitgeber mit der Corona-Arbeitsschutzverordnung dazu verpflichtet, umfassende betriebliche Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten vor einer Coronainfektion zu ergreifen. Die überwiegende Mehrheit der befragten Kolleginnen und Kollegen berichtete auch von umgesetzten Schutzmaßnahmen. Allerdings: Jeder fünfte Befragte bewertete die ergriffenen Maßnahmen als unzureichend. Und: Weniger als die Hälfte der Befragten berichtete davon, dass eine Gefährdungsbeurteilung zur Verringerung des Infektionsrisikos an ihrem Arbeitsplatz durchgeführt wurde.

Risiko der Entgrenzung von Arbeit
Die Befragungsergebnisse zeigen klar: Dort, wo es Regeln zum Homeoffice gab, dort hatten die Kolleginnen und Kollegen auch einen größeren Einfluss auf die Arbeitszeitgestaltung. Entgrenzung, ständige Erreichbarkeit und unbezahlte Arbeit traten bei ihnen seltener auf. Weiterhin zeigte sich: Wenn betriebliche Regelungen vorhanden waren, war der Einfluss der Beschäftigten auf die Gestaltung ihrer Arbeitszeit deutlich stärker ausgeprägt. Ohne betriebliche Vereinbarungen war der Anteil der Beschäftigten mit Wochenendarbeit mehr als doppelt so hoch. Und auch der Anteil der Beschäftigten, die für den Arbeitgeber außerhalb der Arbeitszeit erreichbar sein mussten und unbezahlte Arbeit für den Betrieb leisteten, war deutlich höher.

Von: as

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