Ausblick 2019

Die IG Metall Neustadt will Veränderungen in Betrieben mitgestalten

07.01.2019 | Gegen den Trend vieler Organisationen, Parteien, Verbände und Vereine konnte die IG Metall Neustadt ihren Mitgliederbestand deutlich erhöhen. Gegenüber dem Vorjahr sind über 550 zusätzliche Mitglieder organisiert. Ende Dezember 2018 wurden insgesamt 16.315 Gewerkschafter betreut, davon sind 4.084 unter 27 Jahre alt.

Das Jahr 2018 war für uns sehr erfolgreich. Ein innovativer Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie stärkt die Selbstbestimmung der Beschäftigten bei der Arbeitszeit. Die Durchsetzung einer erstmaligen Tarifbindung bei Eberspächer catem in Herxheim, eine deutliche Einkommenserhöhung bei Faurecia in Hagenbach und bei Nolte in Germersheim sowie die Wiederherstellung der Tarifverbandsmitgliedschaft nach vier Tagen Streik bei Constellium in Landau, sind weitere Höhepunkte des Jahres 2018. Bei über 30 Betrieben der Südpfalz wurden in diesem Jahr wieder Betriebsräte, Jugend- und Auszubildendenvertreter und Schwerbehinderten-Vertrauenspersonen gewählt.

Schwerpunkt im Jahr 2019 bleibt, die betriebliche Mitbestimmung durch die Wahl von Arbeitnehmervertretern und die materiellen Bedingungen durch den Abschluss von Tarifverträgen zu verbessern. Ralf Köhler, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Neustadt: „In Zeiten zunehmender Fachkräfteknappheit wird die Attraktivität eines Betriebes wesentlich von der angebotenen Atmosphäre sowie den materiellen Bedingungen geprägt. Mit demokratisch gewählten Betriebsräten und fairen, leistungsgerechten und gesunden Konditionen können Arbeitgeber im Wettbewerb um die besten Köpfe deutlich punkten. Die Belebung von 100 Jahren Tarifautonomie und Sozialpartnerschaft, im Rahmen einer gemeinsamen Initiative der Verbände und Gewerkschaften, könnten für die Südpfalz einen wichtigen positiven Impuls setzten, vom dem viele Menschen profitieren würden.“

Weiteres Thema sind die Veränderungen in Gesellschaft und Arbeitswelt, die sich in den nächsten Jahren auch in der Pfalz deutlich zuspitzen werden. Wir starten dazu mit einem Debattenpapier einen Diskussionsprozess und laden am 7. Februar unsere Funktionäre zu einem Austausch ein. Die Fragen "Wie werden sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die Arbeit in Zukunft entwickeln?", stehen hierbei im Fokus. "Wo wird es welche Veränderungen bei Belastung, erforderlichen Kompetenzen, Personalbemessung geben?" Als Instrument hierfür werden wir bis Ende April in allen betreuten Betrieben eine sogenannte Transformationslandkarte mit den Arbeitnehmervertretern entwickeln. Unser Ziel: Handlungsbedarfe erkennen, Arbeitgeber zum Handeln bei Personalentwicklung, Qualifikation und Prozessanpassungen auffordern, also als Gewerkschafter selbst die Transformation aktiv mitgestalten und mitbestimmen. Unser Anspruch lautet: Wir nehmen alle mit und lassen niemand zurück!  

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