Aktive Metaller im Gespräch

Martin und Normen von der Vertrauenskörperleitung des GLC im Interview

08.07.2022 | Ende Juni 2022 wurde im Mercedes-Benz GLC Germersheim der Vorsitz der betrieblichen IG Metall Vertrauenskörperleitung neu gewählt. Martin Dolny ist jetzt in der Verantwortung als Vorsitzender, Normen Eßwein bleibt weiterhin Stellvertreter. Beide wurde von der IG Metall Geschäftsstelle zu ihren Vorstellungen und Zielen befragt.

Normen Eßwein, Martin Dolny

Was hast mal gelernt und machst jetzt aktuell im Betrieb?
Martin: Ich bin gelernter Industriemechaniker/Betriebstechnik (Daimler) und aktuell in der Lagerlogistik am Standort Wörth für das GLC Germersheim beschäftigt. Außerdem bin ich als Betriebsratsnachrücker aktiv.

Normen: Ich habe eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerwirtschaft im GLC absolviert, war dann rund sechzehn Jahre in Ettlingen, danach gute vier Jahre in Offenbach und bin jetzt im Betriebsrat in Germersheim.

Was ist Dir persönlich besonders wichtig, welche Werte liegen Dir am Herzen?
Martin: Ich stehe für Fairness, Authentizität, Wertschätzung und Achtung füreinander.

Normen: Besonders wichtig finde ich, dass wir alle an einem Strang ziehen. Ehrlichkeit und Offenheit allen gegenüber sind mir daher ein großes Anliegen.

Warum engagierst du Dich so stark in der IG Metall?
Martin: Um die bestmöglichen Arbeitsbedingungen gemeinsam und in solidarischen Prozessen für die Beschäftigten zu erreichen.

Normen: Ich sehe unsere Organisation als meine Versicherung für gute Arbeitsbedingungen und eine faire Entlohnung. Wenn ich beobachte, was im Freundeskreis oder der Familie stellenweise für schlechte Arbeitsbedingungen und Einkommen herrschen, weiß ich, warum wir einen starken Partner brauchen.

Welche Schwerpunkte möchtest du als Vertrauenskörperleiter setzen?
Martin: Die gemeinsame Aktivität wieder zu stärken. Dazu gehört, dass alle offen informiert werden und jeder herzlich eingeladen ist, sich zu beteiligen, mitzuwirken und mitzugestalten. Denn nur so können wir gemeinsam den bestmöglichen Erfolg bei unserer Arbeit erreichen.

Normen: Ich will meinen Beitrag dazu leisten, das „Wir-Gefühl“ bei den Kolleg*innen erstarken zu lassen, denn gemeinsam können wir mehr erreichen.

Wie können wir wieder mehr aktive Mitstreiter*innen einbinden?
Martin: Es gilt Transparenz zu schaffen und alle gemeinsam mit Wertschätzung füreinander in Entscheidungsfindungen zu beteiligen. Dazu braucht es einen starken strukturellen Aufbau von Gremien um bei Themen, die uns zukünftig betreffen werden, durchsetzungsstark zu sein.

Normen: Das ist eine knifflige Frage. Wenn wir es schaffen, die Work-Live-Balance zu verbessern, wird es mehr Kolleg*innen möglich sein, sich zeitweilig und bei Themen, die sie interessieren, zu engagieren.

Welche Erwartungen hast Du an eure Vertrauensleute?
Martin: Dass diese sich ihren Anforderungen als Amtsträger bewusst sind und aktiv Lust haben, etwas zusammen zu bewegen.

Normen: Dass sie mit Spaß bei der Sache sind, sich als das Sprachrohr ihrer Kolleg*innen verstehen und für ihre Überzeugungen bzw. Rechte einstehen.

Was sind aus Deiner Sicht die aktuellen gewerkschaftlichen Themen im GLC?
Martin: Ich sehe folgende Punkte: Tarifpolitik, FairWandel, Altersteilzeit, Digitalisierung und Auswirkungen der Elektromobilität.

Normen: Momentan bereiten wir eine Fotoaktion zum Thema T-ZUG vor, um den Beschäftigten noch einmal zu verdeutlichen, was wir im GLC alles für Vorteile durch unseren Tarifvertrag haben; was es bei den meisten anderen Arbeitgebern nicht gibt. Das größte Thema ist die bevorstehende Tarifauseinandersetzung im Herbst. Dort geht es darum, dass wir alle geschlossen für das Einstehen, was wir fordern, wollen und brauchen: Mehr Entgelt und Ausbildungsvergütung.

Gibt es ein Projekt, wo man sich als interessierter Beschäftigter einbringen kann?
Martin: Wir sind ein konstantes Projekt und jeder ist herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden und aktiv zu werden.

Normen: Projekte gibt es immer in unserem Gremium. Für mich ist es zunächst wichtig, dass die Aktiven auf unsere Grundlagenseminare gehen. Dort bekommen sie eine Fülle an Informationen die sie täglich auf der Arbeit gebrauchen können, um sich und den Beschäftigten helfen zu können. Eine Teilnahme durch das Bildungsfreistellungsgesetz ist problemlos möglich.

Warum ist es wichtig, eine möglichst starke IG Metall im GLC zu haben?
Martin: Um den bevorstehenden Anforderungen gerecht zu werden und unsere Tarifverträge sowie unsere Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen abzusichern, frei nach dem Motto "Heute aktiv für Morgen".

Normen: Es geht bei uns darum, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten kontinuierlich zu verbessern und im Ernstfall Erreichtes verteidigen zu können. Damit wir z.B. in den betrieblichen Konflikten, Auseinandersetzungen im Konzern oder bei Tarifbewegungen besser durchsetzen können, wofür wir streiten.

Von: rk

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