Wahloption: Zeit statt Geld

Viele Daimler-Beschäftigte entscheiden sich für mehr freie Zeit

19.12.2018 | Gut 2.300 Beschäftigte aus dem GLC Germersheim und dem Daimler LKW-Werk in Wörth erhalten im Jahr 2019 zusätzlich 8 Tage bezahlt frei. Grundlage ist eine erfolgreiche Tarifbewegung, die von selbstbewussten Arbeitnehmern getragen wurde. Diese brachte neben einer kräftigten Entgelterhöhung, Arbeitszeiten, die zum Leben passen und mehr Selbstbestimmung. Im Tarifabschluss der Metall- und Elektroindustrie vom Februar 2018 wurde das Wahlrecht für besonders belastete Beschäftigte vereinbart.

Entscheiden müssen sich jährlich Arbeitnehmer im Schichtdienst, mit kleinen Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen. Entweder es gibt mit der Entgeltabrechnung für Juli einmalig 27,5 Prozent des durchschnittlichen Bruttoeinkommens oder 8 freie Tage, die wie Urlaub behandelt werden.
Nun haben Betriebsrat und Standortleitung vereinbart, dass allen Anspruchsberechtigten diese Möglichkeit der zusätzlichen Freizeitinanspruchnahme grundsätzlich eingeräumt wird.
Für das Jahr 2019 haben dies gut 2.300 Kolleginnen und Kollegen beantragt. Zur Kompensation der entfallenden Kapazität wurde vereinbart, die Arbeitszeiten bestimmter Bereiche, bei doppelter Freiwilligkeit, um bis 5 Stunden je Woche bezahlt zu verlängern und im GLC mehr Ferienarbeiter zu beschäftigen.  Es ist davon auszugehen, dass es künftig mehr Mitarbeiter geben wird, die mehr Zeit zur Erholung oder für private Interessen haben wollen. Grund dafür ist auch, dass neben der Attraktivität dieser Wahloption bei den Schichtbeschäftigten ab 2020 die Anspruchsvoraussetzungen gesenkt werden.

Diese Regelung zeigt, dass es sich lohnt, entschlossen für gute Arbeitsbedingungen und die Durchsetzung berechtigter Interessen zu streiten.

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