Beschäftigte machen vor der 3. Verhandlungsrunde Druck

Warnstreiks im Getränkedosenwerk Ardagh in Haßloch

16.04.2021 | Zum ersten Mal seit 2007 fanden gestern und heute Warnstreiks im Getränkedosenwerk in Haßloch statt. Alle Schichten im rund um die Uhr produzierenden Dosenwerk machten mit Frühschlussaktionen eine Stunde vor dem regulären Arbeitsende ihrem Unmut über das Verhalten der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde Luft.

„Es ist eine Frechheit, dass bislang nicht einmal ein Angebot von Seiten der Arbeitgeber vorliegt“, sagt Jürgen Rupprecht, Tarifkommissionsmitglied und Betriebsratsvorsitzender in Haßloch. „Seit der Tarifrunde 2018 hat es keine Entgelterhöhungen mehr gegeben. Unser Werk ist komplett ausgelastet. Ardagh macht Millionengewinne. Die Corona Pandemie hat bei uns wirtschaftlich überhaupt keine negativen Auswirkungen gehabt.“

In der Feinstblechpackungsindustrie werden, wie in der gerade abgeschlossenen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie, neben einer Entgeltsteigerung von 4 Prozent Mechanismen zur Beschäftigungssicherung sowie Zukunftstarifverträge für die sich abzeichnenden Veränderungen in der Arbeitswelt durch die Transformation gefordert. Außerdem beinhalten die Forderungen die unbefristete Übernahme für Auszubildende und dual Studierende.

Nachdem auch in der 2. Verhandlungsrunde am 22. März kein Angebot von Arbeitgeberseite vorgelegt wurde, fanden in dieser Woche bundesweit in allen tarifzugehörigen Betrieben Aktionen und Warnstreiks statt.

„Unsere Aktionswoche war ein voller Erfolg! Wir haben den Arbeitgebern eindrucksvoll gezeigt, dass wir bereit sind zu kämpfen“, resümiert Philipp Nerger, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Neustadt. „Sollte es auch in der am kommenden Montag stattfindenden 3. Verhandlungsrunde kein tragfähiges Angebot geben, werden wir die Warnstreiks ausweiten.“

Von: rk

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