17.06.2024 | Der Betriebsrat von Ronal und die IG Metall Landau hatten die Beschäftigten zu einem gemeinsamen Austausch auf dem Parkplatz vor dem Betrieb eingeladen. Um alle Schichten abdecken zu können, fanden von Donnerstag, 13.06., bis Montag, 17.06.2024, an fünf Terminen Infostände statt, die alle sehr gut besucht waren.
Die Anwesenden waren aufgefordert, ihre Meinung zum geplanten Kahlschlag am Standort zu äußern.
Das Ergebnis ist eindeutig: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind wütend und wollen um ihre Arbeitsplätze und ihre Zukunft kämpfen!
Auf den Veranstaltungen gab es Orientierung zum aktuellen Sachstand. Der Betriebsrat von Ronal hat neben einem Rechtsanwalt einen Sachverständigen der TBS hinzugezogen, um die wirtschaftliche Lage sauber analysieren zu können. Erst dann kann verlässlich beurteilt werden, was von den Plänen der Arbeitgeberseite zu halten ist und wie belastbar die Aussage ist, dass die Personal- und Energiekosten zu hoch seien, um am Standort Landau rentabel produzieren zu können. Der Betriebsrat hat hier eine klare Haltung: „Wenn wir nicht alle notwendigen Informationen haben, können wir nicht verhandeln.“
„Meines Wissens nach bietet der Arbeitgeber den zu Kündigenden lediglich eine 12-monatige Transfergesellschaft an. Es ist schon frech und unverschämt, Menschen mit einer so langen Betriebszugehörigkeit so abspeisen zu wollen“ äußert sich Michael Knopp von der IG Metall Landau. „Menschen in einer Transfergesellschaft erhalten für die Aufenthaltsdauer in einer Transfergesellschaft ein sogenanntes Transferkurzarbeitergeld. Das würde bedeuten, 60 oder 67% des zuletzt erhaltenen Nettoentgelts. Eine solche Lohnfinanzierung rein aus den Sozialabgaben während der Transfergesellschaft wäre eine Unverschämtheit der Arbeitgeberseite. Eine Wertschätzung für die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen muss anders aussehen. Ein verantwortungsbewusster Arbeitgeber zahlt Aufstockungsbeträge und gleicht einen Entgeltverlust aus. Die Beschäftigten bei Ronal sind dementsprechend wütend und sauer und wollen sich wehren. Da viele Beschäftigte nun IG Metall Mitglieder geworden sind, werden wir prüfen, wie wir einen Widerstand organisieren. Ronal muss nicht meinen, so einfach aus der Nummer rauszukommen“, so Knopp.
Der Arbeitgeber plant, das Werk in Landau zum 31.03.2025 komplett zu schließen. Über 500 Existenzen werden damit bedroht.