06.07.2021 | Das Einigungsstellenverfahren beim Daimler LKW-Werk in Wörth, zur Kompensation der Belastungen durch das Tragen von Mund-Nasen-Masken, wurde Ende Juni 2021 beendet. Über ein Jahr haben sich IG Metall-Betriebsräte mit der Unternehmensseite gestritten. Wir hoffen, dass die gemeinsam erkämpfte, bezahlte „Maskenfreie Zeit“ für eine effektive Entlastung bis zum Ende der Maskentragepflicht sorgen wird.
Jean-Jacques Strasser, Betriebsratsmitglied und Vorsitzender der Kommission für Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz, informiert:
„Die Einigungsstelle erteilte zwei unabhängigen Sachverständigen den Auftrag, ein umfangreiches Gutachten zu Belastungen durch das Tragen von Mund-Nasen-Masken (MNM) zu erarbeiten. Die beiden Experten hatten sich unter anderem mit folgenden Hauptfragestellungen zu beschäftigen:
Das in der letzten Sitzung der Einigungsstelle vorgestellte Gutachten hat keine neuen Erkenntnisse gebracht. Deshalb hat der Vorsitzende der Einigungsstelle entschieden, die bisher vorläufige Betriebsvereinbarung zur „Maskenfreien Zeit“ in eine endgültige umzuwandeln. Sie wird fortgeführt, bis die generelle Maskenpflicht entfällt. Ziel dieser Regelung ist, die Beschäftigten vor zu hohen Belastungen durch das Tragen der MNM zu schützen.
Die Betriebsvereinbarung regelt konkret, dass die „tragefreie Zeit“ von 10 Minuten nach maximal 2,5 Stunden Nutzung der MNM fortgeführt wird. Das bedeutet in der Praxis eine 10-minütige bezahlte „Maskenfreie Zeit“ in der Frühschicht und eine 20-minütige bezahlte „Maskenfreie Zeit“ in der Spätschicht und damit mehr Gesundheitsschutz für die Beschäftigten durch verbindliche Regelungen, bis die Maskentragepflicht in der Pandemie endet. Insbesondere bei hohen sommerlichen Temperaturen gibt es nun die Möglichkeit, sich mit der bezahlten „Maskentragefreien Zeit“ etwas besser zu erholen bzw. zu regenerieren.
Dies ist die erste, jemals formulierte Betriebsvereinbarung zur „Maskenfreien Zeit“ im Daimler Konzern und ein wertvoller Beitrag zum Arbeits- und Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer*innen am Standort Wörth.
Kompetente Unterstützung erhielten wir (wie auch bei der Auseinandersetzung zur Sommerhitze) vom Sachverständigen des Betriebsrats, Rechtsanwalt Dr. Ulrich Faber. Er stand der Einigungsstelle auf Vorschlag der IG Metall als Experte zur Verfügung, für ein komplexes Themenfeld, das bisher in der Automobilbranche nicht beleuchtet wurde.
Die Betriebsratskollegen des Verhandlungsteams Steven Liedtke, Norbert Reitz und ich sagen „Danke“ an die engagierte Belegschaft, alle unsere Vertrauensleute, die IG Metall Geschäftsstelle Landau, die KAUG (Kommission für Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz) sowie die Betriebsräte der IG Metall vor Ort - für die tatkräftige Unterstützung und den persönlichen Einsatz in Form von Zeit, Arbeit und Mitwirkung eines jeden Einzelnen!“