Verkaufspläne der Mercedes-Benz-Niederlassungen

Beschäftigte der Niederlassungen zeigen sich kampfbereit

07.02.2024 | Aus Anlass der angekündigten Prüfung eines Verkaufs aller deutschen Niederlassungen kamen die Beschäftigten des Verbundes Mannheim-Heidelberg-Landau zu einer gemeinsamen Versammlung am Standort Mannheim zusammen. Die Mitarbeiter aus Landau und Wörth reisten mit Bus sowie mehreren Autos an und waren ebenfalls zahlreich vertreten.

Oliver Schröer - Betriebsrat aus Landau

8.000 Mitarbeiter in deutschlandweit 80 Betrieben stehen vor einer ungewissen Zukunft. In Landau und Wörth sind aktuell 107 Kolleginnen und Kollegen betroffen.

Betriebsrat und IG Metall informierten die Belegschaft bei der gemeinsamen Versammlung in Mannheim heute über die aktuellen Entwicklungen im Unternehmen und machten ihren Unmut deutlich. Die Belegschaft ist vom Vorstand und den zu prüfenden Maßnahmen maßlos enttäuscht und wütend. „Der jahrelange Verzicht und die damit verbundenen Zugeständnisse sind ein Schlag ins Gesicht eines jeden Beschäftigten in den Niederlassungen und ein Ausverkauf verdienter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diesen Konzern auszeichnen“, sagt Jutta Knapp, Betriebsratsvorsitzende der Mercedes-Benz Niederlassung in Mannheim.

Die Mercedes-Benz AG verspricht sich von der Veräußerung einen profitablen Verkauf ihres Tafelsilbers und sieht potenzielle Käufergruppen in der besseren Position, aktuelle Herausforderungen im Vertrieb zu lösen. „So geht man mit den Kolleginnen und Kollegen nicht um. Wertschätzung sieht anders aus.“ Laut Unternehmensleitung soll es zu keinen Schließungen bzw. Kündigungen kommen. Für Betriebsrat und Gewerkschaft ist aber klar, dass eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, besonders mit Blick auf die Tarifbindung, bei einem Verkauf droht. „Damit drückt sich die Mercedes-Benz AG in schwierigen Zeiten vor der Verantwortung gegenüber ihren verdienten Mitarbeitern. Wir werden dieses milliardenschwere Unternehmen nicht aus seiner sozialen Verantwortung entlassen“, so Thomas Hahl, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, der auch für die Kollegen der Geschäftsstellen aus Heidelberg und Landau sprach.

Isabel Cademartori, SPD-Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Mannheim - Verkehrspolitische Sprecherin - Mitglied im Verkehrsausschuss, solidarisierte sich mit den Beschäftigten der Niederlassungen. Sie betonte in ihrem Beitrag auch die Verwunderung über die Entscheidung des Managements, da man sich mit dem Verkauf der Möglichkeit des Zugriffs auf die Fahrdaten der Kunden beraubte. Und dieser Geschäftszweig verspreche eine aussichtsreiche und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft. Für die wertschätzende Ansprache und Fachkompetenz bedachten die Anwesenden Isabel mit kräftigem Applaus.

„Die Niederlassungen sind in den letzten Jahren mehr als profitabel und leisten einen positiven Beitrag zum Konzernergebnis“, berichtet Jutta Knapp "und dennoch drohe der Mutterkonzern zum Dank mit einem Verkauf.“ Die Betriebsräte der Niederlassungen und die IG Metall stehen fest an der Seite der betroffenen Mitarbeiter. Für den Erhalt der Arbeitsplätze und die Sicherung der Arbeitsbedingungen werde man gemeinsam mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen, so Knapp und Hahl abschließend.

Von: rk

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