Tarifkonflikt Leih- und Zeitarbeit

Faire Teilhabe für Leiharbeiter gefordert

14.02.2023 | Während die DGB-Tarifgemeinschaft eine Erhöhung der Entgelte für die Leiharbeitsverbände IGZ und BAP vereinbaren konnte, gibt es nach wie vor keine Bereitschaft zur Zahlung einer Inflationsprämie. Auch bei der Speyerer Arbeitnehmerüberlassung GABIS endete die letzte Verhandlung ergebnislos. Aus diesem Anlass informieren wir die Leiharbeiter*innen der Region und stehen in enger Abstimmung mit unseren Vertrauensleuten zum weiteren Vorgehen.

Während die Stammbeschäftigten in den tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie Transformations- und tarifliches Zusatzgeld erhalten, gehen die Leiharbeiter*innen in diesen Fragen leer aus. Diese Tarifabschlüsse der Jahre 2020 und 2021 haben nur Sonder- und Einmalzahlungen vereinbart, die keine Auswirkungen auf die Einkommen der Leiharbeitsbeschäftigten hatten. Auch die in 2022 vereinbarten Inflationsausgleichprämien gelten nicht für die Leiharbeiter*innen.

Sie profitieren in den Einsatzbetrieben jedoch teilweise von den Equal-Pay-Regelungen. Diese sorgen dafür, dass prozentuale Steigerungen der Entgelte bei Stammbeschäftigten auch bei ihnen zur Anwendung kommen. Damit wird die individuelle Vergütung zum gleichen Zeitpunkt und im selben Umfang erhöht. So steigt z.B. für die Leiharbeiter*innen bei Daimler Truck in Wörth und bei Mercedes-Benz GLC Germersheim das Entgelt ab Juni 2023 um 5,2 Prozent.

In der DGB-Tarifgemeinschaft konnten in den Verhandlungen der letzten Jahre der Mitglieder-Bonus und die Entgelttabellen erhöht werden. Das erhöht den Abstand zu den Bedingungen beim Speyerer Leiharbeitsunternehmen GABIS. Dort gibt es zwar ab dem ersten Beschäftigungsjahr 30 Tage Urlaub und Equal Pay, jedoch werden im Tarifvertrag bei GABIS bisher keine Sonderzahlungen und kein Mitgliederbonus gewährt. Nachdem die letzte Verhandlung zu keiner Verständigung führte, hat die IG Metall ihre Forderung aktualisiert und sieht der nächsten Gesprächsrunde am 3. März gespannt entgegen.

Ohne Aktion - keine Reaktion!

Die IG Metall streitet bundesweit aktuell für die Zahlung einer Inflationsprämie und mobilisiert dafür vor allem in den Betrieben, wo viele Kolleg*innen der Leiharbeit im Einsatz sind. Es ist klar, dass jetzt von Leiharbeits- und Stammbeschäftigten Druck aufgebaut werden muss und schlussendlich die Entleihbetriebe, wie z.B. Daimler Truck in Wörth und Mercedes-Benz GLC in Germersheim, die wesentlichen Mehrkosten zu tragen haben. Wer heute gute Arbeitskräfte gewinnen und halten will, muss auch Leiharbeiter*innen faire Bedingungen und ordentliche materielle Konditionen anbieten. Dafür kämpfen wir gemeinsam, als in der IG Metall organisierte aktive Metaller*innen.

 

Von: rk

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