Ohne Mitbestimmung fehlt was

Projektarbeit in der Vorder- und Südpfalz

28.12.2023 | Die Projektarbeit der IG Metall Landau ist auf den Schwerpunkt "Wie können wir noch durchsetzungsfähiger als IG Metall werden?" ausgerichtet. Dies bedeutet eine Stärkung der Vertrauensleutearbeit im Betrieb, die Verbesserung der Betreuung der Mitglieder und eine stärkere Bindung an ihre Gewerkschaft sowie die Gewinnung von Noch-Nicht-Mitgliedern für unsere Organisation. Die Bearbeitung von „weißen Flecken“, unter anderem die Initiierung von Betriebsratswahlen in Betrieben ohne Betriebsrat, ist ein weiteres wichtiges Handlungsfeld. Ein Bericht von Michael Knopp.

Die IG Metall verändert sich, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein. Die Erschließungsarbeit einer Geschäftsstelle spielt hier eine zentrale Rolle. Gute und effektive Projektarbeit, wie sie im IG Metall Bezirk Mitte im "Gemeinsamen-Erschließungs-Projekt (GEP)" stattfindet, hat erfolgreich Einzug in die Arbeitsweise der IG Metall und der Geschäftsstellen gefunden.

Eine Gewerkschaft wirkt durch die Menschen, die sich in ihr organisieren. Durch Menschen, die die Aufgaben und Ziele der Organisation vertreten und leben und als ihre Repräsentantinnen und Repräsentanten wahrgenommen werden.

Eine Durchsetzungsfähigkeit für die Interessen der abhängig Beschäftigten entsteht maßgeblich durch unsere Organisationskraft in den Betrieben und hängt vor allem vom Agieren und Auftreten dieser Repräsentantinnen und Repräsentanten ab.

 

Michael Knopp, Gewerkschaftssekretär IG Metall Landau, berichtet:

Im Rahmen unserer Projektarbeit konnten Betriebsratsgründungen bei MTS in Germersheim, bei Sero in Rohrbach, bei Walter Schmitt in Germersheim und bei Schnellecke in Offenbach initiiert und durchgeführt werden. In unserer Region gibt es aber immer noch zu viele Betrieb, die keinen Betriebsrat haben. Nach drei Jahren Projektarbeit werden wir hier verstärkt aktiv werden. Bei der Kontaktherstellung zu Beschäftigten in betriebsratslosen Betrieben sind wir auf die Zu- und Mitarbeit unserer Mitglieder angewiesen.

Zentral bei allen Prozessen, die wir mit unserer Projektarbeit angestoßen haben, ist eine Beteiligung der Mitglieder. Dies geht weiter als das Erstellen eines Flugblattes. In die Entscheidungen eingebunden zu werden, was wir wann und wie angehen wollen, auf die Bedürfnisse, Neigungen und Fähigkeiten der betrieblichen Mitstreiterinnen einzugehen ist unsere partizipative Form der Arbeit, die die Beteiligten auch größer werden lässt, sie emanzipiert, und die Basis für mehr Durchsetzungsfähigkeit darstellt.

Projektarbeit kann aber nicht beliebig verlaufen. Beteiligung bedeutet nicht, dass jeder einfach mal macht. Zusammenarbeit auf Augenhöhe in einem Projekt-Team schließt eine Koordination der Aktivitäten ein, auch hier wird Leitung benötigt. Die Überprüfung der Nachhaltigkeit von Aktionen darf genau so wenig vernachlässigt werden wie ein systematisches Planen und Vorgehen.

Eine stärkere Bindung zu unserer Organisation kann für unsere Mitglieder dann entstehen, wenn für sie die IG Metall „greifbar“ ist. Wir müssen auf sie zugehen und nicht warten, bis sie zu uns kommen. Im Betriebsalltag bedeutet dies, wir müssen an den Arbeitsplätzen - an Maschine, Band, Stapler und Schreibtisch - vorstellig und dort spür- und erlebbar sein.

Aktive Metallerinnen und Metaller, die Mitglieder für unsere Organisation gewinnen, werden als oft „Macher“ oder auch „Experten“ im Betrieb wahrgenommen. Sie erzielen Erfolge, weil sie authentisch auftreten und die Gesprächspartner sie ernst nehmen. Sie vereinen Fachwissen und Empathie.

Eine Verbesserung unseres betrieblichen Netzwerkes bedeutet für uns auch, diesen „Machern“ Möglichkeiten zu bieten, sich weiterzuentwickeln und sich noch weiter zu verbessern. In unserer Projektarbeit haben wir Bildungsangebote entwickelt und führen diese durch, die noch mehr Menschen befähigen sollen, sich aktiv für unsere Organisation einzubringen.

Von: mk

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